Youngster vs. Routinier: Emil Herzog und Cesare Benedetti bei der Tour of the Alps

Bei der Tour of the Alps stehen der jüngste und der älteste BORA - hansgrohe Profi gemeinsam am Start: Emil Herzog und Cesare Benedetti. Wir sprachen mit beiden vor dem Start der heutigen Etappe.

Als Cesare Benedetti seine erste Tour of the Alps bestritt, ging Emil Herzog noch in den Kindergarten. 2010 hieß das Etappenrennen durch die Alpen noch Giro del Trentino und führte vornehmlich durch Norditalien. Benedetti und das BORA - hansgrohe Vorgänger-Team NetApp absolvierten damals gerade ihre erste Saison im Profi-Peloton. „Ich erinnere mich noch gut an das Rennen. Für uns war es eines der Highlights im Rennkalender. Als kleines Continental-Teams waren wir die Underdogs im Starterfeld“, sagt Cesare, als wir mit ihm über das Rennen sprechen.

Der Erfahrene im Team 

Was folgte, war eine Erfolgsgeschichte: Gemeinsam mit NetApp, später Bora - Argon 18 (ab 2015) und schließlich BORA - hansgrohe (ab 2017) stieg er in die WorldTour auf. Unter anderem gewann „Cece“, wie er im Team kurz genannt wird, 2019 eine Etappe beim Giro d'Italia. Auch beim Tour-of-the-Alps-Vorgänger Giro del Trentino hinterließ er seine Spuren: 2015 gewann er mit BORA - Argon 18 das Auftakt-Teamzeitfahren und trug anschließend einen Tag das Trikot des Gesamtführenden. „Das war ganz speziell, denn das Rennen führte unter anderem durch mein Heimatdorf“, erinnert sich Cesare.

2024 steht Cesare bereits zum siebten Mal bei der Tour of the Alps am Start. Mit inzwischen 36 Jahren gehört er dabei zu den erfahrensten im Feld. Das Besondere: Mit dem 19-jährigen Emil Herzog ist auch der derzeit jüngste BORA - hansgrohe Profi bei der Tour of the Alps am Start. Cesare muss schmunzeln: „Ich fühle mich eigentlich noch recht jung. Aber während eines Team-Trainingslagers bin ich zusammen mit Emil gefahren und mir ist klar geworden, wie schnell die Zeit vergangen ist. Er könnte fast mein Sohn sein“, lacht er.

Der Youngster im Team

Während Cesare in den Alpen die Rolle des erfahrenen Mentors einnimmt, ist das Rennen für Emil eine Möglichkeit, viel zu lernen. „Ich bin frisch in die WorldTour gekommen und habe dementsprechend recht wenig Erfahrung. Für mich ist es daher genial, wenn ich vom Wissen erfahrener Profis wie Cece profitieren kann“, sagt der Deutsche. „Besonders die kleinen Details – etwa wie man sich im Peloton positioniert oder wie man die Energie über die Etappen hinweg managt – das sind Dinge, die bei den Profis ganz anders ablaufen als in den Nachwuchsklassen.“

Nach einer starken Frühjahrssaison, bei der er seine ersten Erfahrungen im WorldTour-Peloton sammelte, sieht Emil die Tour of the Alps als eine Gelegenheit, sich weiterzuentwickeln. „Die Tour of the Alps ist ein hartes Rennen, mit vielen Anstiegen und technisch anspruchsvollen Abfahrten. Das ist noch einmal etwas ganz anderes als die Frühjahrsklassiker“, sagt er. Cesare ist sich sicher, dass Emil auch diese Challenge meistern wird: „Emil ist ein großes Talent. Er hatte einen guten Start in die WorldTour. Wenn er sich von den Klassikern erholt hat, wird er sein Können auch bei der Tour of the Alps zeigen.“

BORA - hansgrohe bei der Tour of the Alps 2024

BENEDETTI Cesare (POL)
GAMPER Patrick (AUT)
HERZOG Emil (GER)
HIGUITA Sergio (COL)
KOCH Jonas (GER)
PALZER Anton (GER)

Etappen Tour of the Alps 2024

 Fotos: Anderl Hartmann (Benedetti) / Matthis Waetzel (Herzog)