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BORA – hansgrohe dominiert erste Pyrenäen-Etappe bei der Tour: Jai Hindley holt Etappensieg und Gelbes Trikot

Die erste Pyrenäen-Etappe bot heute gleich mehrere Möglichkeiten für Ausreißversuche und entsprechend hatten sich einige Teams eine offensive Taktik zurechtgelegt. Auch BORA – hansgrohe war von Beginn an aktiv, und als sich 36 Fahrer absetzten konnten, hatte man mit Jai Hindely, Emanuel Buchmann und Patrick Konrad gleich drei Fahrer an der Spitze. Obwohl zwischenzeitlich ein Trio aus dieser Gruppe attackierte, sorgte vor allem Patrick Konrad dafür, dass am Col de Soudet das Rennen an der Spitze wieder zusammenlief. Als im letzten Anstieg des Tages F. Gall angriff, konnte nur Jai folgen, während Emu in der ersten Verfolgergruppe fuhr. Rund zwei Kilometer vor dem Gipfel setzte Jai die entscheidende Attacke und fuhr nun solo dem Ziel entgegen. Im Feld distanzierte J. Vingegaard alle Konkurrenten und schloss noch vor der Bergwertung zur Gruppe um Buchmann auf. In der Abfahrt wurde auch Gall gestellt, doch Jai war heute nicht zu stoppen. Am Ende fuhr der Australier in Diensten von BORA – hansgrohe einen überragenden Solosieg ein und krönte eine famose Teamleistung mit der Führung in der Gesamtwertung. Damit geht Hindley morgen im Gelben Trikot an den Start der 6. Etappe. 

 

Ergebnisse

01 J. Hindley 3:57:07

02 G. Ciccone +0:32

03 F. Gall +0:32

04 E. Buchmann +0:32

 

Von der Ziellinie

„Ich bin sprachlos, ich kann nicht glauben, was gerade passiert ist. Ich war überrascht, als ich in der Gruppe war und im Feld niemand so richtig reagiert hat. Wir sind dann gefahren und wollten vorne einfach Spaß haben. Eigentlich wollte ich nur ein Polster auf die anderen GC-Fahrer für das Finale herausfahren, aber am Col de Soudet habe ich auch begonnen, über den Etappensieg nachzudenken. Unten sind auch meine Eltern gestanden und das war natürlich sehr emotional. Als ich dann attackiert habe, ging alles ganz schnell. Ich wusste, dass ich eine gute Chance hatte, aber so richtig dran geglaubt habe ich erst auf der Zielgeraden. Es ist irgendwie immer noch surreal, dass ich jetzt das Gelbe Trikot auf meinen Schultern trage.“ – Jai Hindley

 

“Wir wollten offensiv fahren und unser Plan war auch, Koni und Emu in der Gruppe zu haben, aber zu behaupten Jai sollte auch so früh vorne sein, wäre gelogen. Er fährt immer eine sehr gute Position und irgendwie war er dann einfach dabei. Es war auch verwirrend, denn vorne hat man nicht richtig zusammengearbeitet, aber im Feld wollte zuerst auch niemand fahren. Der entscheidende Mann für uns war heute Koni. Ohne ihn wäre das Rennen völlig anders gelaufen. Natürlich war auch Emu wichtig, und Jai hatte am Ende die Beine, aber ohne Koni wären wir nie in diese Ausgangslage gekommen. Ich habe keine Ahnung, was morgen passieren wird, nach so einem verrückten Tag wie heute, aber es ist mir auch egal. Jetzt genießen wir einfach den Moment und ich möchte dem gesamten Team, den Jungs und Staff, für den Einsatz und die Leidenschaft danken. Wir können stolz sein, was uns heute gelungen ist. Es ist immer besonders, das Gelbe Trikot zu tragen und ohne dem Team hinter Jai wäre das nicht möglich gewesen.” – Rolf Aldag, Sportlicher Leiter